Flugwoche Algodonales – 27.01. – 02.02.2013

 

Hier ein kleiner Bericht von unserer ereignisreichen Flugwoche in Algodonales. Ich werde nur die „Highlights“ aufführen und mich auf das Wesentliche beschränken.

 

Zunächst können wir rückblickend sagen, dass sich die Strategie „Buchen in letzter Minute“ als richtig erwiesen hat und wir am Sonntag, den 27.02., mit einer beruhigenden Aussicht auf gute Wetterprognosen in den Flieger gestiegen sind. Mit dabei waren außer mir noch Moritz und Uli W. – seinen Flug haben wir übrigens erst am Samstagmorgen kurzfristig gebucht. Nach einer sehr herzlichen Begrüßung von Anni und Gerardo konnten wir am Sonntagnachmittag unser Quartier beziehen – jeder von uns bekam ein eigenes Zimmer in der großen Wohnung im EG, außerdem gab’s nen PC mit Internet und einen großen offenen Kamin. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wer da jeden Abend ordentlich gezündelt hat ?? Nach einer ausführlichen Besichtigung der Landeplätze rund um den Hausberg dann erste leckere Tapa’s im La Borgida (das ist der mit den riesigen Portionen neben der Kirche). Montagmorgen Frühstück an der Piazza unter strahlend blauem Himmel mit Gerardo und Erik aus Amsterdam, der hat dann abend’s im El Cazadores unsere gesamte Zeche bezahlt – so etwas erlebt man auch nicht jeden Tag.

 

Jetzt zum Fliegerischen: Wir hatten ein kräftiges Hoch und konnten jeden Tag starten – Dienstag allerdings mit ausgeprägten Inversionsschichten (mal über mal unter uns) da hatten sich die Vario’s noch entsprechend ruhig verhalten . Dafür haben wir an diesem Tag zusammen mit Gerardo am SW Startplatz mit der Heckenschere ordentlich gearbeitet – meist mit freiem Oberkörper. Am Montag hatte Uli W. einen ersten akzeptablen Flug. Er ist in Montanello von oben rausgeflogen - am mittleren Startplatz nach einer kurzer Bodenberührung nochmal durchgestartet und schließlich im Tal gelandet – da haben sie schon mal gestaunt, die Spanier. Am Mittwoch und Donnerstag hat uns die Bea zum gemeinsamen Fliegen eingeladen. Bea ist Fluglehrerin in Algodonales, war mehrfach spanische Meisterin im Gleitschirmfliegen und hatte an diesen Tagen einen indischen Fluggast – nämlich die Sinia, diese fliegt normalerweise in Nepal und wollte mal die Fluggebiete in Algo kennenlernen . Und da noch genügend Platz im Shuttle war, die Mädels nicht ganz alleine fliegen wollten bzw. uns vermutlich nicht unsymphatisch fanden, hatten sie uns kurzfristig eingeladen und wir erlebten mit ihnen zusammen 2 tolle Tage. Es war allerdings am Mittwochnachmittag über dem Südstartplatz sehr bockig (5 m hoch – 5 m runter – nicht’s für schwache Nerven). Am Freitag gute Bedingungen in El Bosque. Uli W. wollte es natürlich wieder wissen, er war wie so oft der Höchste von uns allen, ist Richtung SüdOst weggeflogen und weit hinter dem Dorf in einem Olivenhain gelandet. Musste zu Fuß den Berg wieder hochstiefeln und ist nach erneutem Start schließlich nach Sonnenuntergang in der Dämmerung auf dem berüchtigten Landehügel von El Bosque gelandet. Ich selber hatte nach ca. 1,5 Stunden butterweichem Soaren an der Felskante eine direkte Begegnung mit einem Geier. Er ist kurz vor mir abgetaucht und ich meinte noch seinen Flügelschlag zu spüren. Da ist es mir aber auch kurz anders geworden – mein Rotweinkonsum hatte sich an diesem Abend mindestens verdoppelt.

 

Verrückte Leute haben wir kennengelernt: Da wäre Günter aus Heidelberg, der letztes Jahr seine Drogerie in Mannheim verkauft hat und seit Oktober mit Frau und Hund unterwegs ist und sein Wohnmobil bei der Engländerin Julie abgestellt hatte. Oder Wilhelm aus München (wir nannten ihn den Kaiser) der mit Gleitschirmsack mit seinem Smart Fortwo unterwegs ist und in seinem Auto auch übernachtet – das ist kein Witz, keiner von uns konnte es glauben. Auch die spanischen Jung’s, Fran und Co., waren sehr freundlich und haben uns einige hilfreiche Tips gegeben.

 

Insgesamt hatten wir mit unserer kleinen Gruppe viel Spaß und freuen uns jetzt schon auf die nächste Reise – vielleicht im November mal nach Almunecar / La Herradura ???

 

Viele Grüße Uli